Der Crash – dein Freund und Helfer?

Mit Hintergrund der aktuellen Bedenken rund um die weitere Verbreitung und die Auswirkungen des Coronavirus auf unsere Weltwirtschaft, ist die Lage an den Börsenmärkten derzeit mehr als angespannt. Das natürlich nicht ohne Grund – die langjährige auf Pump ausgelegte Geldpolitik der Zentralbanken gibt dazu seinen Rest.

Schnell kommen die Erfahrungen aus der Dotcom-Blase um 2000 und der Wirtschaftskrise im Jahre 2008 hoch. Damals haben Anleger viel Geld „verloren“, was durch deren oftmals unkontrolliertes Verhalten gefördert wurde. Die Börse ist eben kein Kinderspielplatz und man darf als Anleger viele Höhen und Tiefen durchmachen bzw. muss sich darauf einstellen. Emotionale Investoren sind hier besonders gefährdet und tätigen Entscheidungen zu den ungünstigsten Zeitpunkten.

 

 

Passive Investoren haben hierbei die besten Karten, da sie sich im Regelfall nicht selbst die Kauf- und Verkaufszeitpunkte aussuchen. Durch stures, monatliches Investieren werden die Emotionen verdrängt, da man nicht selber aktiv werden muss. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass man durch den Cost-Average-Effekt nach einigen Jahren monatlich immer zum Durchschnittspreis einkauft. Aus dieser Sicht ist ein Crash mehr wie wertvoll, da dadurch günstig Anteile erworben werden können und den Einkaufspreis im Schnitt senken. Als langfristiger Anleger fährt man dadurch eine Win-Situation ein.

Ich sehe einen Crash zusätzlich als ein Ereignis, welches mir vergangene Zeit zurückbringt. Wenn ich mir heute Anteile zu einem Kurs kaufe, welchen der historische Chart bereits vor 2 Jahren passiert hat, so kann ich mit einem Kauf diese verstrichene Zeit „kompensieren“. Denn wie wir wissen: Zeit ist Geld.

Zusätzlich KANN ein Crash ein bedeutender Turbo bei der Vermögensbildung sein. Hierfür ein kleiner Gedankenanstoß:

1 Anteil eines ETFs kostet zum 1.1.2000 ganze 100€.

Max (18) investiert zu diesem Zeitpunkt 10.000€ in diesen ETF und bekommt dafür 100 Stück.

Moritz (18) ist hingegen um eine Hauslänge schlauer und wartet mit seinem Kauf, bis der ETF am 2.1.2000 nur noch 25€ kostet. Moritz investiert ebenfalls 10.000€ und freut sich über seine 400 ETF-Anteile.

Crash Jonas Rosenberger
Zur Erinnnerung: Nasdaq 100 und TecDAX sind beim Platzen der Dotcom-Blase um 80% eingebrochen

Bei beiden beginnt nun der normale Lauf des Lebens mit Freundin, Heirat und Kindern. Zum 1.1.2020 kommen sie unverhofft in Bredouille, da sich die jeweilige Ehefrau nun ein Eigenheim wünscht. Sie erinnern sich sofort an deren Investitionen zur Jahrtausendwende. Der Kurs des ETFs steht mittlerweile bei 400€.

Max (38) kann sein Glück kaum fassen und kauft sich mit seinen nun verfügbaren 40.000€ eine etwas altmodische 1-Zimmer-Wohnung im Herzen vom Odenwald. Seine Investition ist um durchschnittlich 7,177% p.a. gestiegen.

Moritz (38) verfügt nun über 160.000€ und kann sich und seiner Familie ein kleines Häuschen am Stadtrand leisten (okay, zugegebernermaßen auch keine Großstadt). Seine Investition ist um durchschnittlich 14,870% p.a. gestiegen.

In dieser Berechnung wurden die regelmäßigen Ausschüttungen/Dividenden des ETFs vernachlässigt – diese würden den Effekt nochmal um einiges verstärken.

Es soll verdeutlichen, dass jeder Absturz auch eine neue Möglichkeit sein kann. Auch wenn man den perfekten Einstiegszeitpunkt nie treffen wird, so kann man aus historischer Sicht trotzdem Abschläge von 30-50% für sich nutzen und über viele Jahre hinweg davon profitieren. Einbrüche der großen Indizes von bis zu 60% waren dabei keine Seltenheit. Auf der anderen Seite sollen aber Nachkäufe vermieden werden, wenn sich nur kurz ein Abschlag von 5-10% ergibt. Alle Heiligen reden dann schon wieder von „Rabatt“ an den Börsen. In den meisten Fällen wären diese Leute aber besser dran gewesen, wenn sie einfach nur schon zwei Wochen früher gekauft hätten, als der Kurs noch niedriger stand.

Sei dir also über deine Chancen bewusst und entwickle deine Strategie für einen Crash – handle gemäß den Fakten und folge nicht den Emotionen. Sei dir auch bewusst, dass du nicht bei der kleinsten Korrektur von bis zu 5% sofort einen Sonderkauf tätigen musst. Solche Marktbewegungen sind alltäglich und die langfristigen Auswirkungen sind sehr gering. Sie gewinnen mit dem Zinseszins erst bei über 30% Einbruch an wesentlicher Bedeutung – ab 50% werden die Schritte immens. Denn wenn dann bei einem noch stärkeren Tiefgang bereits die ganze Munition verschossen ist, hat man gleich zweimal die A-Karte gezogen.

 

Wie ich zu den Finanzen kam

Einige würden jetzt wahrscheinlich die Stichworte „Reichtum“ oder „Altersvorsorge“ nennen, wenn man sie zu deren Motivation fragen würde. Ich nenne es: Eigenverantwortung übernehmen.

Während der Schule war das Thema Finanzen bestimmt vielen so bekannt wie mir – nämlich gar nicht. Wer immer noch auf ein Schulfach „persönliche Finanzen“ wartet, der hat die Denkweise des Staates nicht verstanden. Er profitiert von der finanziellen Unwissenheit der Gesellschaft. Wenn sich jeder Zweite dem Frugalismus hingeben und mit 40 in Rente gehen möchte, dann hat das System seine besten Tage bereits gezählt. Der Begriff der finanziellen Unabhängigkeit wird deswegen nur ein Nischenbegriff bleiben.

 

 

Ich hatte schon immer Interesse an Finanzthemen und sparte im Jugendalter auch einiges zur Seite. Der Kapitalmarkt war aber trotzdem noch immer gefühlt Lichtjahre von mir entfernt. Nach meinem 18. Geburtstag gewann das Thema bei mir aber immer mehr an Bedeutung, da nun der Weg geebnet war und keine Umwege über die Eltern nötig waren. Ein paar Monate später – nach Abschluss des Abiturs – startete dann ein neuer Abschnitt: eigene Wohnung, Studium und Eigenverantwortung.

Man kann gar nicht glauben, welche wichtigen Erfahrungen man macht, wenn man schließlich von einem Tag auf den anderen vollständig auf eigenen Füßen steht. Man wirft sein Denken und Handeln komplett um. Kurz nach dem Einschnitt begann ich schließlich, mich viel mit den persönlichen Finanzen zu beschäftigen. Zu Beginn, als das Thema bei mir noch in Kinderschuhen steckte, musste ich mich dazu zwingen, endlich mal für den Post-Ident (Depoteröffnung) zur Post zu gehen. 😀

Rückblickend betrachtet war es ein sehr wichtiger Schritt und ich würde mir in meinen Allerwertesten beißen, wenn ich den Brief noch länger hätte liegen lassen und erst ein paar Monate später begonnen hätte. Diese frühen Erfahrungen kann dir keiner mehr nehmen.

Anschließend kam der Schneeball dann langsam aber sicher ins Rollen, man durfte wichtige Kenntnisse sammeln und ein Gefühl für die Geldanlage entwickeln. Nebenbei bildete ich mich mit Büchern und Videos weiter, sodass ich langsam ein Gespür bekam und somit Vertrauen gewann. Jeder Tag war und ist wertvoll, an dem man neue Informationen aufschnappt und sich eine noch ausgereiftere Meinung bilden kann.

 

 

Heute sehe ich es als eine persönliche Pflicht und Verantwortung, seine eigenen Finanzen zu regeln und sich über die Möglichkeiten der Anlage Gedanken zu machen. Denn jedes Jahr und jeder Monat, welches/n man sich früher damit beschäftigt, ist langfristig von großer Bedeutung. Man liegt in der Folge niemandem auf der Tasche (weder den Mitmenschen noch den Verwandten), unangekündigte Ausgaben lassen sich besser abfedern und man kann somit ein großes Stück Lebensqualität in der persönlichen Zukunft sichern.

 

Aus welchen Gründen hast du ein Interesse für die Finanzen entwickelt?

 

Kostenoptimierung bei regelmäßigen Aktien/ETF-Käufen

Als Neuanleger auf dem Aktienmarkt wird man gnadenlos von Angeboten der großen Broker gelockt – es werden allzeit günstige Konditionen versprochen. In diesem Brokerdschungel fällt es einem schwer, den Überblick über Pros und Cons zu halten.

Neben vielen weiteren Bewertungskriterien sind jedoch die zu erwartenden Kosten ein extrem wichtiger Parameter bei der Entscheidungsfindung. Hier hängt es vor allem von der eigenen Strategie ab, mit welchem Partner man am günstigsten fährt. Kauft man regelmäßig oder (nur) monatlich (vll. per Sparplan)? Möchte man sich auf Einzelaktien/Dividendentitel stützen oder mit ETFs den Gesamtmarkt schnell und einfach ins Depot holen? Letztendlich gibt es kein Nonplusultra und dementsprechend muss man sich selbst einen Überblick verschaffen. Im Internet gibt es dazu bereits viele Vergleiche einiger Broker. Man muss nur verifizieren, dass es sich im spezifischen Fall auch um die wirklich aktuellen Konditionen des Brokers handelt.

 

 

Auch wenn die regelmäßigen Gebühren in absoluten Zahlen und Prozentsätzen relativ gering erscheinen, haben kleine Unterschiede langfristig extreme Auswirkungen. Auch ich habe darauf schnell reagiert, als onVista die kostenlosen ETF-Sparpläne abgeschafft und 1€ Gebühr pro Ausführung eingeführt hat. Vor meinen Maßnahmen betrugen die Gebühren dann ca. 1% der monatlichen Sparplansumme. Nach der Konzentration der Summen auf weniger ETFs, wobei ich Diversifikationsnachteile (fast) komplett verhindern konnte, erreiche ich nun einen Wert von 0,25% Gebühren pro Monat. Sieht die eigene Strategie monatliche Käufe (kein Sparplan) von Einzelaktien vor, so spielt die Höhe der Ordergebühren eine noch bedeutendere Rolle. Je nach Broker variieren die Gebühren für Aktienkäufe zwischen 1€ und ca. 20€ – die langfristigen negativen Folgen können dadurch ganz neue Sphären erreichen.

 

Gedankenanstoß: Max möchte monatlich 50€ per Sparplan in einen MSCI World investieren. Ihm fällt jedoch die Entscheidung zwischen zwei Brokern nicht leicht und kann die jeweiligen negativen Folgen der Gebühren nicht abschätzen: Broker A verlangt pro Sparplanausführung 1€ Gebühr. Max kann also nur 49€ monatlich investieren. Broker B verlangt 1% der Sparplansumme – im Falle von Max also 50ct.

Nach 30 Jahren, in denen Max fleißig jeden Monat seine 50€ investiert hat, kommen wir zu folgendem Ergebnis (bei 7% gemittelter Rendite):

  • Bei Broker A haben die Gebühren insgesamt 1.176,51€ seiner Rendite „gefressen“.
  • Bei Broker B nur die Hälfte, also 588,25€.

Seinen Freund Moritz verfolgt das Glück – er gewinnt täglich auf unerklärliche Weise ein neues iPhone in Online-Gewinnspielen, obwohl er gar nicht teilgenommen hat. Moritz kann aufgrund diesen glücklichen Umstands jeden Monat 1.000€ investieren. Nach 30 Jahren bei 7% gemittelter Rendite staunt Moritz über folgende Zahlen in seinem Depot (bzw. eben nicht):

  • Bei Broker A bleiben die Gebühren (trotz der hohen Anlage) unverändert -> 1.176,51€
  • Bei Broker B darf er satte 11.765,09€ auf der Strecke lassen (obwohl er in Summe „nur“ 3.600€ monatliche Gebühren gezahlt hat).

Dieses Beispiel zeigt uns, dass vor allem bei größer werdenden Sparsummen die eigentlich kleinen Gebührenunterschiede enorme Auswirkungen auf unsere Rendite haben. Wenn man also langfristig sein Geld anlegen möchte, sollte man schon zu Beginn (auch wenn die Summen noch nicht so hoch sind) einen passenden Broker auswählen. Hier soll höchste Vorsicht geboten sein – denn es gibt Anbieter, welche 1,5% (und mehr!) Gebühren pro Sparplan verlangen. Dann dürfte Moritz nämlich schon 17.647,64€ und somit einem (wenn auch zugegebenermaßen etwas schäbigem) neuen Auto nachtrauern.

 

Erfahrungen nach 18 Monaten auf Mintos

Auf Mintos, einer P2P-Plattform, lassen sich ohne Probleme 12% p.a. Rendite erzielen. Da diese Anlageform wahrscheinlich den meisten nicht geläufig ist, erkläre ich kurz das Geschäftsmodell:

Ein Kreditnehmer leiht sich Geld bei einer bankenähnlichen Institution/Kreditgeber. Dies können Immobiliendarlehen, Autokredite, Agrarkredite, Konsumkredite etc. sein. Die bankenähnliche Institution bietet die gewährten Kredite auf einer P2P-Plattform an, auf welcher Privatpersonen Teile eines Kredits „kaufen“ können und somit Anspruch auf die Zinsen, die der Kreditnehmer zahlen muss, haben. 😉

Mittlerweile gibt es unzählige solcher Plattformen – die größten sind Mintos, Bondora und Estateguru. Habe mich zu Beginn für Mintos, Bondora, Fast Invest und Robocash entschieden. Die letzten drei Accounts habe ich jedoch geschlossen und treibe mich somit nur noch auf Mintos rum.

Die Anlageklasse der P2P-Kredite ist mitunter sehr riskant, da sie noch sehr jung ist und noch keinen wirklichen Wirtschaftsabschwung erlebt hat. Deswegen können die Folgen bei außerordentlich vielen Kreditausfällen nicht eingeschätzt werden.

 

 

Auf Mintos muss man sich als Investor auf die „Rückkaufgarantie“ verlassen, welche einen sofortigen Rückkauf der Kreditanteile verspricht, sobald der Kredit in Verzug ist – ergo die Tilgungen/Zinsen vom Kreditnehmer nicht beglichen werden können. Wie sich diese „Garantie“ in Krisenzeiten bewährt, weiß noch keiner. 😉

Bin mit meinen Einnahmen auf Mintos sehr zufrieden, zudem sie regelmäßig und planbar auf meinem Account eintrudeln. In 2019 konnte ich sogar meine KFZ-Versicherung vollständig durch die Zinseinnahmen finanzieren. Die neu eingestellten (also kaufbaren) Kredite schwanken bei den zu erzielenden Zinsen, jedoch immer im Bereich von 10-13%. Bisher hat die Rückkaufgarantie bei mir in allen Fällen gewirkt und musste entsprechend (noch?) keinerlei Verluste hinnehmen. Werde auch weiterhin mein Geld auf Mintos belassen, jedoch keine neuen Einzahlungen tätigen. Habe dort sowieso nur Kapital untergebracht, welches ich mit hoher Wahrscheinlichkeit in den nächsten 2-3 Jahren abheben/brauchen werde. Rechne also nicht langfristig mit Mintos und nutze dort auch nicht den Zinseszins.

 

 

Am Ende des Jahres 2019 gab es ein paar Kreditgeber, welche in Zahlungsschwierigkeiten kamen und es dementsprechend nicht sicher war, ob man sein Geld zurückbekommt. Mintos hat (soweit bekannt) Maßnahmen eingeleitet und die kritischen Kreditgeber vom P2P-Marktplatz ausgeschlossen.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass man auf diesem Gebiet vorsichtig sein sollte. Es gilt: nur das Geld benutzen, auf welches man nicht angewiesen ist und nicht mehr als 10% seines Gesamtportfolios in die Anlageklasse P2P stecken. Bei breiter Diversifikation ist es allenfalls eine nette Portfolioergänzung.

Auf Anfrage stelle ich gerne meinen Empfehlungs/Affiliate-Link zur Verfügung, mit welchem du 1% Cashback auf getätigte Investitionen erhältst. 🙂

 

Steuer ist verlorenes Geld?

Alleine beim Ausspruch des Wortes „Steuern“ läuft es manchen schon kalt den Rücken runter. Doch ist die unfreiwillige Abgabe wirklich so feindlich, wie man immer hört?

Es liegt in der Natur des Deutschen, dass er sich zu jeder Zeit über alles und jeden aufregt und sich mit alles und jedem vergleicht. In seiner Not macht er sich sein Leben unnötig schwer und denkt keine Sekunde seines Daseins daran, sich über die positiven Dinge zu freuen und einfach mal dankbar zu sein.

So ist es auch bei den Steuern: sie gelten als erzwungene Enteignung des/r Privatmannes/frau. Für jede noch so kleine Einnahme will der Fiskus seinen Anteil und ergaunert sich so den letzten Groschen aus der Tasche des Bürgers. Hier bleibt auch der Investor nicht verschont und muss schön die Abgeltungssteuer auf erzielte Aktiengewinne (+Finanztransaktionssteuer?!) an das Finanzamt abführen. Es kommt gefühlt jeden Monat eine neue Steuer mit einem noch abgefahreneren Namen hinzu. Und für was das Ganze? Beamte, Steuerverschwendungen (BER, Stuttgart 21, Maut… um nur ein paar zu nennen) und natürlich die „Neuen“, die einem obendrein noch den Job wegnehmen (oder ist das schon sowas von 2018?).

Man muss selbstverständlich klarstellen, dass es in der Vergangenheit viele Fehlentscheidungen gab, gibt, und auch in Zukunft geben wird. Dies ist aber ein Phänomen, welches keinem Land der Erde erspart bleibt. In dem einen mehr, in dem anderen weniger. Entscheidungen für wichtige zukünftige Themen kommen auf Bundesebene zu spät und man „verschläft“ teilweise den Wandel – auch das ist berechtigte Kritik. Insgesamt traue ich mich aber zu sagen, dass wir in Deutschland mit unserer Situation glücklich sein können. Man muss sich nur mal kurz ins Gedächtnis rufen, was durch Steuern ermöglicht wird: Öffentliche Einrichtungen, Bildungssystem, öffentliche Sicherheit, Verwaltung, Schutz vor Außeneinfluss, Unterstützung der Armen, Kranken, Benachteiligten und Arbeitslosen, Straßen/Autobahnen, Subventionen, die gesamte Infrastruktur und vieles, vieles mehr… kurz gesagt: der Staat stellt uns eine Lebensgrundlage zur Verfügung.

 

 

Hier gibt es natürlich teils große regionale Unterschiede – es wird das Gesamtpaket betrachtet. Man muss diese Sachen auch in den internationalen Vergleich stellen. Wie oft hat man sich schon im Urlaub gedacht: ich bin froh, dass XY in Deutschland gut geregelt ist. Man muss sich deswegen keine Sorgen über YZ machen.

Angesichts der präsenten, scheinbar negativen Auswirkungen von Steuern auf unsere geldtechnischen Möglichkeiten sollen wir aber zumindest auch mal kurz daran denken, was uns und unseren Mitmenschen dadurch ermöglicht/erspart wird/bleibt. Seht es als Dienst an der/n Gesellschaft/Mitmenschen. Vielleicht entwickelt der ein oder andere einen neuen Blick auf das Ganze. Einfach mal dankbar sein – eine Abwehrhaltung senkt die Steuern ohnehin nicht und bringt nur unnötig schlechte Laune.

 

Was ich 2019 an der Börse gelernt habe

2019 war mein erstes ganzes Jahr auf dem Finanzmarkt. Wie meine Rendite am Ende aussah, habe ich bereits in einem Performance-Beitrag geteilt.

Man kann demnach also ziemlich zufrieden mit dem abgeschlossenen Jahr sein – was ich natürlich auch bin. Man kann in dem Beitrag aber auch erkennen, dass es nicht immer nur in eine Richtung ging.

Habe im Oktober 2018 mit den ersten ETF-Sparplänen und im April 2019 mit Einzelaktien begonnen.

Den Sparplänen blieb ich seitdem immer treu und habe nur manchmal die Summen umverteilt. Die Anzahl der zu besparenden ETFs hat sich dabei von ca. 15 auf 4 verringert. Das war der Tatsache geschuldet, dass onVista im Jahresverlauf Gebühren von 1€ pro Sparplanausführung eingeführt hat. Nachdem ich jetzt die monatlichen Summen konzentriert habe, ist für mich onVista weiterhin um Welten der günstigste Broker. Die Sparsumme wird per Dauerauftrag aufs Depot überwiesen und von dort wird per automatischem Sparplan investiert. Habe also keinerlei Aufwand.

Im Frühjahr wollte ich mich dann an Einzelaktien heran trauen und verschlang täglich viele Börsennachrichten. Aus dieser Lust heraus begann ich mir ein paar Aktien ins Depot zu legen, ohne eine wirkliche Strategie zu haben. Hatte mir auch keinerlei Ausstiegszeitpunkte festgelegt. In diesem Wahn verkaufte und kaufte ich Aktien, hatte mal Verluste, mal Gewinn. Letztendlich haben die Transaktionsgebühren jeglichen Gewinn verpuffen lassen. Seit einem halben Jahr habe ich mich nun auf eine Hand voll Einzelaktien festgelegt, welche ich einmalig eingekauft habe. Werde diese auch in Zukunft nicht mehr nachkaufen. Einzelaktien sind in jedem Falle spekulativ und sollen mit Sorgfalt ausgewählt werden, falls man sie denn langfristig halten möchte – gemäß dem Motto: weniger ist mehr. Dividendentitel waren und sind für mich nach wie vor keine Option.

 

 

Fazit: Emotionen kosten Geld! Meiner Meinung nach muss jeder seine Erfahrungen machen und auch Lehrgeld bezahlen, wenn man sich auf diesem Gebiet bewegt. Wichtig ist, dass man aus den Fehlern lernt und seine Strategie gegebenenfalls anpasst. Wenn man mit den Titeln im Depot nachts gut schlafen kann und man den Tag auch ohne Kurs-Check überlebt, dann hat man alles richtig gemacht. Es gibt nichts schlimmeres, wie wenn man die ganze Zeit seine Käufe und Verkäufe in Frage stellt. Das nagt nämlich immens an der Lebensqualität. Am besten ist es, wenn man sich überhaupt nicht mit dem Tagesgeschäft auseinandersetzt und maximal einmal pro Monat ins Depot schaut.

 

 

Wenn man sich nämlich emotional unter Kontrolle hat, dann kommen die Gewinne von ganz alleine. So ist es auch bei Börsennachrichten: jegliche Meldungen und Börsenpornografie meiden! Einfach ignorieren, denn du bist selbst dein bester Lehrer.

Wenn ich bedenke, wo ich mit meinem Wissen und den Erfahrungen vor einem Jahr stand, so bin ich überaus zufrieden mit meinem 2019. Dieses Jahr wird sich mit Sicherheit auch auf die zukünftigen Jahre positiv auswirken.

Das kostet dich ein Finanzberater wirklich

Gerade wenn man noch am Anfang des Finanzdschungels steht, sind oftmals Berater die erste Anlaufstelle. Man erwartet einen kompetenten Ansprechpartner, welchem man seine finanzielle Situation anvertraut, um die bestmögliche individuelle Lösung aufgezeigt zu bekommen. Besonders junge Leute fühlen sich oft überrumpelt und sind im ersten Moment froh über die angebotene Leistung.

Man darf sich aber nicht in die Irre führen lassen, denn diese Berater wollen am Abend natürlich auch mit einer Bezahlung nach Hause gehen. Wenn man die Beratung dann zusätzlich „kostenlos“ in Anspruch nimmt, sollte man sich schon zweimal Gedanken machen, wer diese Zeit gerecht entschädigt. Richtig gedacht: es bist in jedem Fall Du!

 

 

Die meisten Berater arbeiten als selbstständige Handelsvertreter und wollen dir irgendwelche teuren Produkte aufschwätzen, welche mit Sicherheit nicht auf deine individuelle Situation abgestimmt sind. Sie haben dabei ein leichtes Spiel, wenn der Informierende in dieser Materie kein Vorwissen mitbringt.

Kleiner Gedankenanstoß: Der Berater will im Normalfall möglichst viel für sich rausholen. Dementsprechend wird er dir Produkte anvertrauen, bei welchen eine möglichst hohe Provision für ihn raus springt. Und welche Art von Produkte haben die meiste Provision? Richtig, solche die in der Vergangenheit schlecht gelaufen sind, keine Abnehmer haben und in der Folge neue Kunden mit hohen Provisionen angelockt werden müssen.Die Berater lenken die Gespräche dafür gezielt auf einzelne Angebote hin.

 

 

Was lernen wir daraus? Beschäftige dich selber mit dem Thema! Auch wenn du anschließend trotzdem zu einem Berater gehst, kannst du immerhin die Produkte und deren laufende Kosten einschätzen und gegebenenfalls vergleichen.

Am besten wäre es jedoch, wenn du dich selbst um deine Finanzen kümmerst und dir eigenständig Produkte suchst, die für deine persönliche Situation passen. Das Internet und viele Bücher liefern dir hierfür die nötigen Informationen! Man muss zu Beginn lediglich eine gewisse Zeit investieren – es wird sich auf lange Sicht jedoch doppelt und dreifach lohnen.